Vernissage „Farben am Himmel“ – Kunst aus dem Oman

Unter dem Titel „The Omani Flying Art Exhibition“ – der Fliegenden Kunstausstellung aus dem Oman, startet in der documenta-Stadt Kassel die erste Gruppenausstellung omanischer Künstlerinnen und Künstler in Europa. Gestern war nun die große Vernissage in der d:gallery in Kassel und wir wollen heute mit ersten Einblicken glänzen! Kurator Zaki Al-Maboren stand uns zur Verfügung die Präsidentin der Omanischen Kunstgesellschaft persönlich über die Ausstellung zu befragen. Und das Besondere – wir haben uns entschieden für unsere arabisch sprechenden Zuschauerinnen und Zuschauer, den arabischen Interviewton beizubehalten. Das klingt doch mal interessant! 

Im Gespräch Kurator Zaki Al-Maboren mit Maryam Al-Zedjaliya
Im Gespräch Kurator Zaki Al-Maboren mit Maryam Al-Zedjaliya

Nun aber gute Erkenntnisse und nutzt die Öffnungszeiten bis 29. Juni 2014 jeweils Freitags von 15 bis 19 Uhr und Samstag und Sonntag von 11 bis 15 Uhr.

Nietzsche und Ich – ein Abend mit Welf Kerner

In der heutigen Ausgabe von artort.tv treffen wir auf den Akkordeonisten Welf Kerner. Welf stand uns in unserem Ofen-Office für ein lauschig-musikalisches Interview zur Verfügung. Zudem besuchten wir ihn bei seinem Bühnenstück „Nietzsche und Ich“ im Foto-Motel in Kassel. Die Presse feiert den Liedermacher zurecht, was folgende Zeilen, die wir von Welf Kerner erhalten haben, eindrücklich besingen. Aber zu Beginn steht Nietzsche!

„Euch, den kühnen Suchern, Versuchern,
und wer je sich mit listigen Segeln
auf furchtbare Meere einschiffte, –
euch, den Rätsel-Trunkenen, den Zwielicht-Frohen,
euch allein erzähle ich das Rätsel, das ich sah …“ ( aus Zarathustra)

Der Kasseler Akkordeonist, Sänger und Komponist Welf Kerner erzählt von seinem persönlichem „Nietzsche Erlebnis“ und geht „mit Nietzsche auf Entdeckungsfahrt“ (Juliane Sattler, HNA)

“Ein Musiker und Allroundtalent, der das Mainstreamige weit hinter sich lässt, wenn er singt, wenn er rezitiert. Nietzsche-Verse, die so waghalsig sind und aufrütteln können. Die er in Klangformen gießt und seine Stimme dazugibt, eine, die rau klingt und harsch, rebellisch und immer auch mitreißend.“

„Friedrich Nietzsche ist der größte Pechvogel der Philosophiegeschichte: Er wurde nicht nur von Analphabeten in deren Deutsch, sondern auch noch in deren Wirklichkeit übersetzt“ so der deutsch-jüdische Schriftsteller Ludwig Marcuse über den Missbrauch und Missdeutung Nietzsches‘ Philosophie durch die Nationalsozialisten.Tatsächlich war Nietzsche ein entschiedener Gegner des „Nationalitäts-Wahnsinns“ und ein Verfechter einer kulturellen Einheit Europas.

„Man sieht Nietzsche ins Auge und weiß, wo das Ziel der Menschheit liegt“ (Christian Morgenstern).
Gegen die Massenkultur, die bereits zu seiner Zeit allmählich zu Herrschaft gelangte, setzte er das Ideal eines erhabenen, sich selbst bestimmenden Individuums. Der Mensch soll dabei unterschiedliche Aufgaben übernehmen, er soll die eigene Identität bestimmen, unbewusste und hintergründige Prozesse durchschauen, Vorurteile und dogmatische Überzeugungen hinterfragen, Mut haben, mit neuen Orientierungen und Lebensformen zu experimentieren. Seine Philosophie ist in einer Umbruchssituation entstanden und sie kann als eine Antwort auf diese Situation aufgefasst werden. Auch heute leben wir in einer Zeit des politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Umbruchs, in einer Übergangsgesellschaft, in der Altes durch Neues ersetzt werden muss. Nietzsches Philosophie kann uns Wege zeigen, mit einer solchen Umbruchssituation umzugehen.

Reden aus „Also sprach Zarathustra“ mischt Kerner mit eigenen Liedern und Interpretationen von Schiller und Goethe, u.a., „alles fließt irgendwie ineinander, lässt ein kleines Gesamtkunstwerk entstehen.“(HNA)

Ein Panoptikum für Sucher, Versucher, Rätsel-Trunkene und Zwielicht-Frohe…“

Akkordeonist Welf Kerner im artort.tv Interview

Wir wünschen gute Erkenntnisse und Welf Kerner viele neue Fans! Seine Webseite mit Informationen zu Auftritten lautet Akkordeonist.de

Ankündigung – Kunst aus dem Oman in der documenta-Stadt

Unter dem Titel „The Omani Flying Art Exhibition“ – der Fliegenden Kunstausstellung aus dem Oman, startet in der documenta-Stadt Kassel die erste Gruppenausstellung omanischer Künstlerinnen und Künstler in Europa. Kurator Zaki Al-Maboren begrüßt in diesem kurzen Film alle Gäste, die zur Vernissage am 15. Mai in die d:galery nach Kassel geladen sind.

Kurator und Künstler - Zaki Al-Maboren freut sich über zahlreiche Gäste in der d:gallery Kassel
Kurator und Künstler – Zaki Al-Maboren freut sich über zahlreiche Gäste in der d:gallery Kassel

Die Grundidee hinter der „fliegenden Kunstausstellung“ ist, omanischen Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit zu eröffnen, mit ihren Arbeiten in einen internationalen Diskurs zu treten. Die „Reise um die Welt“ soll einen Austausch über omanische Tradition, Identität und künstlerische Inspiration ermöglichen – zugleich aber auch den Versuch, die Identität der eigenen Gesellschaft zu reflektieren und mit neuen Einflüssen zu befruchten.
Es werden 43 Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern des Omanischen Kunstvereins in Maskat präsentiert. Bereits der Transport der Kunstwerke mit der staatlichen Fluggesellschaft Oman Air ist Teil der Gesamtschau, denn während des Transports ins Zielland zeigt die Airline alle Exponate auf den Bildschirmen der Maschine. Somit entsteht eine Art „Luftbrücke der Kunst“, um die Vorfreude auf die Ausstellung im Ankunftsland zu wecken.
Auf Reisen geschickt wurde die Ausstellung 2013 anlässlich der Feierlichkeiten zum 43. Nationalfeiertag und zum 20-jährigen Bestehen des Omanischen Kunstvereins. Die Flying Art Aktion ist exakt auf ein Jahr bis zum 19. Dezember 2014 begrenzt.

Die Erste Phase: Einzelausstellungen
Künstlerinnen und Künstler wurden im Rahmen eines Austauschprogramms in die Welt gesandt, um sich weiter zu entwickeln, den Austausch aufzubauen und mit neuen Ideen zurück in den Oman zu kommen. Die jeweilige Landesvertretung übernimmt dabei auch die Organisation einer Einzelausstellung. Bislang fanden diese in den folgenden Ländern statt: || London – Großbritannien || Paris – Frankreich || München – Deutschland || Mailand – Italien || || Zürich – Schweiz ||

Die Zweite Phase: Gruppenausstellungen
Bislang steht nur Kassel als erster Ort für die Gruppenausstellung fest. Weitere werden in 2014 folgen und ihren Abschluss im Oman am 19. Dezember 2014 finden. In der documenta- Stadt Kassel wird die Ausstellung am 15. Mai 2014 um 19:00 Uhr in der d:gallery eröffnet.

Wir wünschen gute Erkenntnisse!

artort.tv – Lukas Thiele „Am Rande der Zeit“

In der heutigen Ausgabe von artort.tv schauen wir auf die praktische Abschlussarbeit von Trickfilmer Lukas Thiele. Er greift das Thema „Film im Raum“ auf und interpretiert es auf eine sehr ungewöhnliche Art in seinem „Apparat“. 

Die Installation „Am Rande der Zeit“ versucht einen zeitgenössischen Umgang mit dem mehr als 100 Jahre alten Medium Film. Es greift dabei einen der ältesten bekannten Filmapparate, das Zoetrop, auf und verbindet es mit einer der neuesten Entwicklungen im Bereich der Fertigungstechnik: dem 3D Druck mit Gipspulver bzw. dem 3D Druck in FDM-Technik.

Lukas Thiele erklärt die Funktionsweise seines "Apparats"
Lukas Thiele erklärt die Funktionsweise seines „Apparats“

Thieles „Am Rande der Zeit“-Apparat steht in einem abgedunkelten Raum. Drei Öffnungen sind auszumachen, in denen in einem Lichtkegel jeweils eine kleine Figur zu sehen ist. Die Figuren bewegen sich ganz so, als ob sie lebendig wären bzw. man vermutet, dass es sich um eine 3-D-Installation handelt, um die die Zuschauer sich frei bewegen können. Die drei Charaktere – ein Arbeiter, ein Wissenschaftler und ein Taucher versuchen scheinbar, die Maschine zu steuern. Sie interagieren dabei mit dem Sound, der aus dem Inneren der Maschine dringt. Der Zuschauer wird dabei auf die „Probe“ gestellt, weil die Figuren immer mal wieder in einer „Wartezeit“ verharren, bevor sie dem Sound folgend sich weiter bewegen. Was sich aber genau zwischen den Charakteren und der Maschine abspielt, dass kann nur gemutmasst werden. 

Deshalb heißt es hingehen und inspirieren lassen! Wann Lukas Thiele wo zu sehen ist, verrät seine Webseite www.lukasthiele.de. Wir wünschen tolle Erkenntnisse!