Interview mit Comiczeichner Nils Knoblich über sein neues Buch Fortmachen

Es ist eine Freude heute Nils Knoblich mit seinem neuen Comic „Fortmachen“ vorzustellen! Denn Nils verbrachte einige Wochen in unserem ehemaligen Ofen-Office in Kassel, um an dem Comic zu arbeiten. Die Geschichte von „Fortmachen“ erzählt die Flucht seiner Familie aus der DDR im Jahr 1989 – wenige Wochen vor dem Fall der Mauer. Nils, der zu dem Zeitpunkt vier Jahre alt war hat über Interviews die Geschichte wieder lebendig gemacht! Er hat Erkenntnisse unter anderem aus Stasiunterlagen seiner Familie mit Erzählungen von Elter, Onkel und Großeltern in eine spannende Bilderwelt übersetzt.

Eine Ost-Berlin-Reise bringt Nils Eltern zum zweifeln
Eine Ost-Berlin-Reise bringt Nils Eltern zum zweifeln

Gerade Themen wie Überwachung und Flucht, machen den Comic zu einem aktuellen Zustandsbericht über die neuere Deutsche Geschichte! Nils ist es gelungen aus seiner Familiengeschichte ein mehr als lesenswertes Zeitdokument zu gestalten, das viele Leser*innen verdient hat. Weitere Infos zu Nils Knoblich und seiner Lesereise findet Ihr unter nilsknoblich.com. Wir wünschen spannende Erkenntnisse und bleibt neugierig dran!

Portrait Trio Abaton

Das Hamburger Kammerorchester Trio Abaton ist hier in einem Kurzportrait zu sehen, das aus einem Konzertmitschnitt und Einzelinterviews verwirklicht wurde. Der Film will Einblicke in die Arbeit und das Selbstverständnis des Trios geben. Unterlegt sind die wesentlichen Aussagen mit persönlichen Bildern aus Freizeit und Proben, die dokumentarisch umgesetzt wurden

Das Trio Ricarda Schmersahl, Johannes Raab und Maike Schmersahl
Das Trio Ricarda Schmersahl, Johannes Raab und Maike Schmersahl

Wer weitere Infos und Termin zum Trio sucht wird auf der Webseite Trio-abaton.comfündig! Wir wünschen dem Trio viel Erfolg und weiterhin zahlreiche begeisterte Zuschauerinnen und Zuschauer. Wir können nur sagen – hingehen!

Filmportrait – Kammerorchester Louis Spohr

Das Kammerorchester Louis Spohr in Kassel feiert dieser Tage sein 10jähriges Bestehen! Grund für uns über dieses spannende Ensemble zu berichten. Wir haben uns dazu mit drei Gründern auf dem Dach des Staatstheaters Kassel verabredet. Ganz nach dem Ansinnen „über den Dächern der Stadt“ standen uns Katalin Hercegh, Wolfram Geiss und Joachim Schwarz Rede und Antwort. Sie zeigen in dem rund 12 minütigen Portrait kurz auf, was an ihrem Orchester Besonderes ist und welche Ziele sie ins Auge gefasst haben. 

Über den Dächern Kassels – hier Katalin Hercegh die künstlerische Leiterin des Ensembles
Über den Dächern Kassels – hier Katalin Hercegh die künstlerische Leiterin des Ensembles

Kurzum kann man sagen, dass sie mit ihren Konzerten alle Sinne ansprechen und ihr Publikum mit ungewöhnlichen Programmzusammenstellungen begeistern wollen. Sie greifen dabei auf Werke aus dem frühen Barock auf, verbinden diese mit Stücken der Romantik und verstehen es stets auch zeitgenössische Kompositionen einzubinden.

Um dem Publikum auch stets ein mehr an Hörgenuss zu geben, werden für das Auge auch auf Licht- und Videoinstallationen zurückgegriffen. Willkommene Überraschungen sind zudem die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Gastkünstlern aus dem Schauspiel und Tanz oder Solisten von Cello über Harfe und Gesang.

2009 erhielt das Orchester den Kulturpreis der Stadt Kassel und ist regelmäßiger Gast bei den Kasseler Musiktagen. Durch zahlreiche überregionale Auftritte, hat das Ensemble sich auch weit über seine Heimat hinaus einen Namen gemacht hat. 

Weitere Informationen finden Sie unter kammerorchester-louis-spohr.de. Wir wünschen viel Spaß und können nur sagen – bitte hingehen!

Nietzsche und Ich – ein Abend mit Welf Kerner

In der heutigen Ausgabe von artort.tv treffen wir auf den Akkordeonisten Welf Kerner. Welf stand uns in unserem Ofen-Office für ein lauschig-musikalisches Interview zur Verfügung. Zudem besuchten wir ihn bei seinem Bühnenstück „Nietzsche und Ich“ im Foto-Motel in Kassel. Die Presse feiert den Liedermacher zurecht, was folgende Zeilen, die wir von Welf Kerner erhalten haben, eindrücklich besingen. Aber zu Beginn steht Nietzsche!

„Euch, den kühnen Suchern, Versuchern,
und wer je sich mit listigen Segeln
auf furchtbare Meere einschiffte, –
euch, den Rätsel-Trunkenen, den Zwielicht-Frohen,
euch allein erzähle ich das Rätsel, das ich sah …“ ( aus Zarathustra)

Der Kasseler Akkordeonist, Sänger und Komponist Welf Kerner erzählt von seinem persönlichem „Nietzsche Erlebnis“ und geht „mit Nietzsche auf Entdeckungsfahrt“ (Juliane Sattler, HNA)

“Ein Musiker und Allroundtalent, der das Mainstreamige weit hinter sich lässt, wenn er singt, wenn er rezitiert. Nietzsche-Verse, die so waghalsig sind und aufrütteln können. Die er in Klangformen gießt und seine Stimme dazugibt, eine, die rau klingt und harsch, rebellisch und immer auch mitreißend.“

„Friedrich Nietzsche ist der größte Pechvogel der Philosophiegeschichte: Er wurde nicht nur von Analphabeten in deren Deutsch, sondern auch noch in deren Wirklichkeit übersetzt“ so der deutsch-jüdische Schriftsteller Ludwig Marcuse über den Missbrauch und Missdeutung Nietzsches‘ Philosophie durch die Nationalsozialisten.Tatsächlich war Nietzsche ein entschiedener Gegner des „Nationalitäts-Wahnsinns“ und ein Verfechter einer kulturellen Einheit Europas.

„Man sieht Nietzsche ins Auge und weiß, wo das Ziel der Menschheit liegt“ (Christian Morgenstern).
Gegen die Massenkultur, die bereits zu seiner Zeit allmählich zu Herrschaft gelangte, setzte er das Ideal eines erhabenen, sich selbst bestimmenden Individuums. Der Mensch soll dabei unterschiedliche Aufgaben übernehmen, er soll die eigene Identität bestimmen, unbewusste und hintergründige Prozesse durchschauen, Vorurteile und dogmatische Überzeugungen hinterfragen, Mut haben, mit neuen Orientierungen und Lebensformen zu experimentieren. Seine Philosophie ist in einer Umbruchssituation entstanden und sie kann als eine Antwort auf diese Situation aufgefasst werden. Auch heute leben wir in einer Zeit des politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Umbruchs, in einer Übergangsgesellschaft, in der Altes durch Neues ersetzt werden muss. Nietzsches Philosophie kann uns Wege zeigen, mit einer solchen Umbruchssituation umzugehen.

Reden aus „Also sprach Zarathustra“ mischt Kerner mit eigenen Liedern und Interpretationen von Schiller und Goethe, u.a., „alles fließt irgendwie ineinander, lässt ein kleines Gesamtkunstwerk entstehen.“(HNA)

Ein Panoptikum für Sucher, Versucher, Rätsel-Trunkene und Zwielicht-Frohe…“

Akkordeonist Welf Kerner im artort.tv Interview

Wir wünschen gute Erkenntnisse und Welf Kerner viele neue Fans! Seine Webseite mit Informationen zu Auftritten lautet Akkordeonist.de