documenta 14 Regina José Galindo – El Objetivo – Das Ziel

Heute blicken wir ins Stadtmuseum während der documenta 14! Dort war die Arbeit der aus Guatemala stammenden Künstlerin Regina José Galindo. d14 Kuratorin Candice Hopkins schreibt über die Arbeit auf documenta14.de: Die Arbeit Objective (2017) zeigt Galindo in der Mitte eines geschlossenen Raums in Kassel, wo sie nur durch den Blick in einen Gewehrlauf zu sehen ist. Deutschland zählt zu den fünf größten Waffenherstellern der Welt. Ein Großteil der deutschen Rüstungsgewinne stammt aus dem Verkauf der Sturmgewehre G36 von Heckler & Koch, die in Konfliktzonen in aller Welt, darunter auch den amerikanischen Kontinent, exportiert werden. (Wie Galindo anmerkt, handelte es sich bei den Waffen, mit denen die 43 Studierenden aus Ayotzinapa in Mexiko bei der Massenentführung in Iguala erschossen wurden, um genau diesen Typ.) Auch wenn sich die Künstlerin in gefährliche Situationen begibt, ist sie nie Opfer. Ihre Verletzlichkeit entlarvt unsere Anfälligkeit: Verspürt man beim Blick durch den Gewehrlauf den Impuls, wegzuschauen, einzugreifen oder abzudrücken?

Ein G36 Maschinengewehr von Heckler und Koch in den Händen der documenta Besucher*innen
Ein G36 Maschinengewehr von Heckler und Koch in den Händen der documenta Besucher*innen

Wir waren vor Ort und haben artig nachgefragt, was die Besucher*innen empfinden und warum die Arbeit in Kassels Stadtmuseum installiert ist. Wir wünschen interessante Erkenntnisse!

Am Tag der Einheit Obelisk von Olu Oguibe in Kassel abgebaut

Wenige Tage nach Auslaufen des Leihzeitraums und zehn Tage nach Beschluss der Stadtverordnetenversammlung hat die Stadt Kassel das letzte verbliebene Kunstwerk der documenta 14 abgebaut.
In einer Nacht- und Nebelaktion wurden am frühen Morgen am Tag der Deutschen Einheit und dem Todestag des documenta Gründers Arnold Bode symbolträchtig Fakten geschaffen und das Kunstwerk von Olu Oguibe mit dem Titel „Das Fremdlinge und Flüchtlinge Monument“ entfernt. Uhrzeit und Art des Abbaus erinnern uns sehr stark an Abschiebungen in frühen Morgenstunden und lassen das Team von artort.tv nicht kalt.

Aus Respekt vor den Toten von Flucht und Vertreibung legen Bürgerinnen Blumen am ehemaligen Standort des Obelisken nieder
Aus Respekt vor den Toten von Flucht und Vertreibung legen Bürgerinnen Blumen am ehemaligen Standort des Obelisken nieder

Wir waren am Tatort der Kunst und haben uns mit Regina Oesterling und Mirl Redmann getroffen um die Situation einzuordnen. Sehen Sie hier keine Bilder vom Abriß. Wir wünschen interessante Erkenntnisse.

Der Obelisk und die Freiheit der Kunst in der documentastadt

Seit der Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Montag steht fest, dass der Obelisk in Kassel wohl keine Zukunft mehr hat. Grund hierfür sind zwei Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung, die ausschließen, dass die documenta Arbeit von Olu Oguibe zur documenta 14 im vergangenen Jahr nicht auf dem Königsplatz verbleiben soll.

Wir haben versucht die Gründe, die gegen den Verbleib an dem mitten in Kassel gelegenen Ort bestehen herauszufinden. Leider bislang ohne Erfolg! Lediglich Mutmaßungen bleiben. Für den Künstler ein mehr als herber Rückschlag, zumal er gemeinsam mit dem vorherigen Oberbürgermeister den Ort mit der Zusage ausgewählt hatte, dass der Obelisk, wenn die Stadtgesellschaft ihn haben wolle, dort verbleiben kann. Das ist ohne Zweifel so, aber der neue Oberbürgermeister und ihm folgend die Fraktionen von SPD und Grüne sehen keine Möglichkeit für den Erhalt der Arbeit an dem Platz. Das Ende der Installation scheint nun gekommen, da am 30. September die Genehmigung zum weiteren Verbleib ausläuft. artort.tv bleibt dran und fragt, ob die Freiheit der Kunst durch die immer stärkeren Eingriffe durch die Politik gefährdet wird?

Regina Oesterling und Stephan Haberzettl im artort.tv Gespräch
Regina Oesterling und Stephan Haberzettl im artort.tv Gespräch

Sehen Sie heute ein kurzes Interview mit der in der Kasseler Kunst- und Kulturszene ehrenamtlich sehr engagierten Regina Oesterling. Im Anschluss kommen die Gäste Kassels und seine Bürger*innen in artort.tv-Manier zu Wort. Wir wünschen erstaunliche Erkenntnisse!

Kunstprojekt Stars für eine Nacht präsentiert erste Ausstellung

Hinter dem Namen „Stars für eine Nacht“ verbirgt sich ein Fotografie- und Kunstprojekt um den Kasseler Fotografen Andreas Weber. Er stand uns im Vorfeld der ersten Ausstellung Rede und Antwort. Er beschreibt im Interview, wie es zur Idee gekommen ist, welche Herausforderungen es mit sich bringt im Schatten der tiefsten Nacht Orte durch eigene künstliche Beleuchtung stilvoll in Szene zu setzen und wohin die Reisewünsche des Teams sie in Zukunft wohl noch hinführen wird. Die Ausstellung, die aktuelle im Anthroposophischen Zentrum in Kassel läuft, zeigt stilvoll illuminierte Sehenswürdigkeiten, Naturwunder und verborgene Orte aus ganz Deutschland.

Plaudert auch mal aus dem Nähkästchen und zeigt welche Technik das Team verwendet - Fotograf Andreas Weber
Plaudert auch mal aus dem Nähkästchen und zeigt welche Technik das Team verwendet – Fotograf Andreas Weber

Weitere Informationen zum Kunstprojekt findet Ihr unter der Webseite von Stars für eine Nacht

Wir wünschen spannende Erkenntnisse und bleibt bitte neugierig dran!